Produktiver Austausch
Zusammenarbeit mit langer Geschichte: Eine Konferenz in Hannover würdigte die niedersächsisch-israelische Kooperation in den Wissenschaften.
Mehr als 40 aus Israel angereiste Wissenschaftler tauschten sich am 10. und 11. März auf Schloss Herrenhausen in Hannover mit ihren niedersächsischen Kollegen aus. Die „Conference of Scientific Cooperation between Lower Saxony and Israel“ wurde vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie von der Volkswagenstiftung gefördert und vom Institut für Technische Chemie der Universität Hannover organisiert.
Bei der feierlichen Eröffnung wurden die über Jahrzehnte gewachsenen wissenschaftlichen Kooperationen zwischen Israel und Deutschland gewürdigt. Zu den Eröffnungsrednern gehörten der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman und die niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic. Der Historiker Michael Brenner und der Philosoph Gabriel Motzkin vertieften in zwei Keynote-Vorträgen das Verständnis der Besonderheiten im deutsch-israelischen Verhältnis.
Die Nobelpreisträgerin Ada Yonath leitete mit ihrem Vortrag über „eine Revolution auf dem Schlachtfeld der Antibiotika“ den wissenschaftlichen Teil der Konferenz ein. Dort wurden 18 Forschergruppen aus den niedersächsisch-israelischen Kooperationen vorgestellt. Sie alle arbeiten auf einem der vier Gebiete Medizin und Molekularbiologie, Materialwissenschaften, Geisteswissenschaften oder Umweltwissenschaften.
Bei einer Podiumsdiskussion diskutierten die Präsidenten der Hebräischen Universität Jerusalem, des Technion – Israel Institute of Technology sowie des Weizmann Institute of Science gemeinsam mit den Präsidenten der niedersächsischen Universitäten Hannover, Göttingen und Hildesheim sowie dem Generalsekretär der Volkswagenstiftung den Nutzen und die Möglichkeiten der bilateralen Zusammenarbeit. Sie alle waren sich einig: Von den deutsch-israelischen wissenschaftlichen Kooperationen profitiert nicht nur die Forschung, sondern auch die Lehre. Einvernehmen bestand auch darüber, dass alle Fördermöglichkeiten genutzt werden sollten, auch auf EU-Ebene, um mehr Austausch- und Kooperationsmöglichkeiten für junge Wissenschaftler zu schaffen.
In den Konferenzpausen stellten israelische und deutsche Nachwuchswissenschaftler ihre Arbeit vor. Und es ist gut möglich, dass beim Netzwerken schon die nächsten gemeinsamen Anträge für Forschungskooperationen geplant wurden.