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„Kunst und Museen spielen eine wichtige Rolle“

 

Das Tel Aviv Museum of Art stellt in Berlin seine Sammlung vor, in einem Umfang, wie es ihn im Ausland noch nie zu sehen gab. Ein Interview mit Suzanne Landau, der Direktorin und Hauptkuratorin des Museum.

 

Vom 27. März bis zum 21. Juni werden rund 70 Meisterwerke des Tel Aviv Museum of Art im Martin-Gropius-Bau präsentiert. Welches kuratorische Konzept liegt der Auswahl der Werke zugrunde?

Die Werke in der Ausstellung stehen für das, was das Tel Aviv Museum of Art ausmacht, und das ist die Kunst der Moderne und Gegenwart. Die Ausstellung öffnet eine breite Perspektive auf die Sammlung und legt gleichzeitig die Geschichte des Museums seit der Gründung 1932 sowie seine historischen Verbindungen zu Berlin dar – der erste Direktor, Dr. Karl Schwarz, zog 1933 von Berlin nach Tel Aviv. Die Schau dokumentiert die Entwicklung der Sammlung von den ersten Werken bis hin zu jüngsten Erwerbungen. Auf diese Art wurden 72 Werke aus den drei Abteilungen israelische Kunst, Drucke und Zeichnungen sowie Kunst der Moderne ausgewählt.

Die Ausstellung versucht, diese Werke auf ungewohnte Weise nebeneinander zu platzieren, um neue und neugierig machende Bezüge herzustellen. Das zugrunde liegende Konzept ist ein Dialog zwischen der Kunst der Moderne und zeitgenössischer israelischer Kunst, ein Dialog, der persönliche, soziale und politische Themen anspricht. Auf diese Weise werden Werke von Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts durchsetzt mit Werken zeitgenössischer israelischer Künstler. Das fördert faszinierende visuelle und mediale Konstellationen zutage und regt zu frischen Lesarten der Werke an.

72 Kunstwerke, die auf Reisen gehen – das wäre für jedes Museum eine großer Kraftakt. Wie viele Werke verlassen Ihr Haus denn normalerweise für auswärtige Ausstellungen?

Das Tel Aviv Museum of Art hat noch nie eine Ausstellung von dieser Größe woanders als im eigenen Haus gezeigt. Wir haben bisher gelegentlich zwei oder drei Werke an andere Museen ausgeliehen, aber noch etwas gemacht, was mit der Berliner Ausstellung vergleichbar wäre.

Werden in der Berliner Ausstellung auch Werke sein, die der Gründungsdirektor Karl Schwarz erworben hat?

Ja. 19 Kunstwerke kamen unter Karl Schwarz’ Leitung ans Tel Aviv Museum of Art. Darunter ist ein eindrucksvolles Gemälde von Maurycy Gottlieb, Betende Juden in der Synagoge am Jom Kippur von 1878 – es galt damals seit langem als verschollen. Schwarz selbst entdeckte es 1938 in einer Privatsammlung in Amsterdam und überredete den Besitzer, es nach Tel Aviv zu schicken. Später wurde es dem Museum geschenkt. Weitere Werke wurden zu Schwarz’ Zeit erworben, aus der Sammlung Erich Goeritz in Berlin (u. a. Archipenko, Degas), aus der Sammlung Maurice Lewin (u. a. Ensor, Signac) und aus der Sammlung Oscar Fischer (u. a. Chagall).

Ist das Verhältnis von Israel und Deutschland ein Thema, das die Ausstellung reflektieren will?

Es gibt zwei Verbindungen: Erstens sind durch Karl Schwarz die Anfänge des Tel Aviv Museum of Art eng mit Berlin verknüpft. Und zweitens ist dies nicht das erste Mal, dass das Tel Aviv Museum of Art und der Martin-Gropius-Bau zusammenarbeiten.

Sie sprechen von der Retrospektive des israelischen Künstlers Dani Karavan, die vor einigen Jahren in beiden Häusern gezeigt wurde.

Wir freuen uns sehr darüber, erneut mit dieser wunderbaren Institution zusammenzuarbeiten und hoffen, dass wir das noch öfter tun werden.

Welche Rolle spielt Kunst Ihrer Meinung nach im Dialog zwischen zwei Ländern und ihrer Bevölkerung? Welche Rolle spielt sie in den deutsch-israelischen Beziehungen?

Kunst und Museen spielen eine wichtige Rolle für die Wahrnehmung eines Landes im Ausland. Ich glaube, dass wir durch Kunst und Kultur ein anderes Bild unseres Landes zeichnen können.

Was erhoffen Sie sich von der aktuellen Ausstellung?

Wir sind so froh über – und stolz auf – diese großartige Gelegenheit, die Sammlung des Tel Aviv Museum of Art im Martin-Gropius-Bau zu zeigen, und hoffen sehr, dass die Besucher in Berlin sie gut annehmen werden. Die Ausstellung ist ein hervorragendes Schaufenster für das Museum, und sie festigt unsere Absicht, mit führenden Museen im Ausland zusammenzuarbeiten.

 

Judith Reker

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